Das neue Saxony5 Co-Creation Lab an der HSZG zeigte sich zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer informierte sich über die Fortschritte im Transferlabor.
Vor hundert Jahren stellten in der ehemaligen Schubert"schen Fabrik in Zittau über tausend Menschen Gespinste aus Baumwolle, Nähzwirn und Schlichtketten her. Welcher Arbeiter von damals hätte gedacht, dass die Hochschule dort nun ein Labor mit dem Schwerpunkt Versorgungsinfrastruktur einrichtet würde?
Mit diesem Gedanken lud das Projektteam von Saxony5 an der Hochschule Zittau/Görlitz am 21. November herzlich in die Mandau-Höfe zur Schlüsselübergabe des neuen Co-Creation Labs CELSIUZ.
Nach den Begrüßungsworten von Professor Tobias Zschunke (Prorektor Forschung HSZG und Projektleiter Saxony5 an der HSZG), Michael Kretschmer (Ministerpräsident Sachsen), Thomas Zenker (Oberbürgermeister Zittau) und Dr. Markus Binder (Vorsitzender Wirtschaftsinitiative Lausitz) folgte die Schlüsselübergabe von Jana Rudolph (Verwaltung Berliner Grundstücke GmbH) an die Kanzlerin der Hochschule Zittau/Görlitz, Karin Hollstein.
Danach wurde das zukünftige Herz des Labors, der große Experimentier- und Weiterbildungsleitstand, enthüllt. Hier können Unternehmer und Forscher zum Visualisieren, Virtualisieren und Testen von Prozessen und zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen zusammenkommen.
Im Anschluss konnten sich die Gäste eine VR-Brille überstreifen oder Künstliche Intelligenz im Einsatz bei der Schadensdetektierung in einem mittelständischen Unternehmen beobachten. Beides stammt aus Projekten des Instituts für Prozeßtechnik, Prozeßautomatisierung und Messtechnik, das damit seine Forschung wirkungsvoll präsentieren konnte.
Im angrenzenden Nebenraum zeigten die Kollegen vom Projekt "Life and Technology" anhand künstlerisch aufwendig gestalteter Schattenspiele, wie der Ausbau der Mandau-Höfe zu einem vielfältigen Ort des Wissens- und Technologietransfers weiter vorangetrieben werden kann. Nähere Infos zu diesem Projekt erhalten Sie bei Interesse bei Frau Sabine Scholz (Stabsstellenleiterin Forschung). Wir freuen uns über so viel Interesse, Medienpräsenz, die Unterstützung des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements (SIB) und vor allem über die Bestätigung durch unsere Gäste, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten und den Wissenstransfer sicht- und erlebbar zu machen.
Am Nachmittag lockte die zweite Veranstaltung des Tages Hochschulmitarbeiter und Unternehmer zu einem ersten Blick in die Räumlichkeiten. Zum CHEESE & Glüh-wein gab es die Chance, eigene Forschungsprojekte, Geschäftsideen oder kommende Vorhaben in einem Elevator Pitch vorzustellen. In einer Minute, wie bei der Nutzung eines Fahrstuhles vorhanden, einem Gesprächspartner seine Idee so gut und anschaulich wie möglich zu präsentieren, ist die Grundidee des Formats. Im Anschluss vernetzten sich die anwesenden Gäste bei Pfefferkuchen, Käsehäppchen und einem spätherbstlichen Glühwein gezielt miteinander.
In den nächsten Monaten wird es in den Räumlichkeiten des CELSIUZ noch einiges zu tun geben - ein Serverraum und zwei kleine Büros werden im hinteren Teil entstehen, Elektrik, Licht und Datenleitungen werden installiert.
Spätestens Mitte nächsten Jahres wollen wir dann den Betrieb aufnehmen und im CELSIUZ als wissenschaftlicher Ansprechpartner des Transferverbundes Saxony5 für Themen rund um die Versorgungsinfrastruktur - also u.a. Elektrizität, Wasser, Wärme, Kälte, Gas und Daten - zur Verfügung stehen. Das CELSIUZ lädt zukünftig als ein Ort der Ideenfindung, der gemeinsamen Nutzung von Simulationstechnik und des inspirierendem Miteinander-Arbeitens die Mitarbeiter der Hochschule Zittau/Görlitz und ihre Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft herzlich ein.
Das Team um Teilprojektleiter und frisch gebackenen Science Slam-Gewinner Dr. Clemens Schneider (Youtube-Video) möchte sich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen, die sich bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung eingebracht haben, bedanken.
Text: Martin Kunack/Kristin Sprechert
