06. Februar 2025

Hollywood unter der Lupe

Schüler deckt Magnet-Mythos aus „Fast & Furious 9“ auf.

Elektromagnete, die Autos durch die Luft wirbeln – in „Fast & Furious 9“ sorgt Vin Diesel alias Dominik Toretto mit dieser Technik für Action. Doch kann das wirklich funktionieren? Diese Frage stellte sich Tom Schirbel, Schüler des Christian-Weise-Gymnasiums Zittau. Gemeinsam mit seiner Physiklehrerin Ramona Tschüter beschloss er, diese spektakuläre Filmszene im Rahmen seiner Besonderen Lernleistung (BELL) wissenschaftlich zu prüfen.

Unterstützung erhielt Tom von Holger Neumann und Hagen Hoffmann vom Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM) der Hochschule Zittau/Görlitz. In einem aufwendigen Projekt untersuchte er die physikalischen Grundlagen und ging der Frage nach, ob Elektromagnete tatsächlich in der Lage wären, Fahrzeuge anzuziehen oder gar abzustoßen.

Die ersten Ergebnisse waren eindeutig: Elektromagnete üben lediglich anziehende Kräfte aus – das Abstoßen von Autos ist reine Fiktion. Doch auch das Anziehen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Tom berechnete die Kräfte, die erforderlich wären, um ein Fahrzeug gegen die Reibung des Straßenbelags zu bewegen. Das Ergebnis: Rund 30 kN, vergleichbar mit dem Gewicht von drei Kleinwagen. Mithilfe eines selbst entworfenen Versuchsstands überprüfte er die Ergebnisse im verkleinerten Maßstab. Dabei wurde klar: Magneten, die stark genug wären, um ein Auto anzuziehen, wären so groß, dass sie niemals in den von Dominik Toretto gefahrenen Dodge Charger passen würden.

Das Fazit des Projekts: Hollywood übertreibt gewaltig, aber genau das macht den Reiz solcher Szenen aus. Toms Arbeit zeigt, wie spannend und aufschlussreich es sein kann, die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion zu erforschen – und wie Filme dazu anregen können, Wissenschaft lebendig zu erleben.

Toms Fazit:
„Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Zittau/Görlitz war für mich eine super spannende und motivierende Erfahrung. Aus der  anfänglich erwarteten nüchternen wurde eine offene, herzliche und humorvolle Zusammenarbeit. Das Wissen wurde praxisnah und verständlich vermittelt – kein Vergleich zum manchmal trockenen Unterricht in der Schule. Für alle, die darüber nachdenken, an der HSZG praktische Einblicke zu gewinnen und sich weiterzuentwickeln, kann ich nur sagen: Nutzt diese Chance! Es lohnt sich.“

Text: Holger Neumann und Hagen Hoffmann
Fotos: Stephan Düsterhaupt

Gute Zusammenarbeit!

Bei der Bearbeitung der besonderen Lernleistung wurde Tom unterstützt durch das Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM). Die benötigte Kraftmesstechnik wurde durch das Maschinenlabor der Fakultät Maschinenwesen bereitgestellt.

Ansprechpartner

Ihre Ansprechperson
Dipl.-Ing. (FH)
Holger Neumann
Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik
02763 Zittau
Theodor-Körner-Allee 8
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