An der Erarbeitung der wegweisenden Empfehlungen für den Energie- und Netzausbau im Landkreis Görlitz war auch die HSZG aktiv beteiligt.
Am 23. Januar 2024 haben Landrat Dr. Stephan Meyer und Sven Mimus, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (ENO), in Beisein von Prof. Mario Ragwitz, Institutsleiter der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Dr. Ella Middelhoff, Senior Consultant der Becker Büttner Held (BBH) Consulting AG, sowie Thomas Gubsch, Forschungsmitarbeiter der Hochschule Zittau/Görlitz, das Gesamtstrategiekonzept für den Energie- und Netzausbau im Landkreis Görlitz offiziell im Landratsamt des Landkreises Görlitz vorgestellt.
Bei der Präsentation waren darüber hinaus Vertreterinnen und Vertreter der SachsenNetze GmbH, des Regionalen Planungsverbandes Oberlausitz-Niederschlesien, der Stadtwerke Zittau und Görlitz sowie der LEAG anwesend.
Die Themen nachhaltige Energieerzeugung, Versorgungssicherheit, Preisstabilität sowie die Entscheidung zwischen zentralen oder dezentralen Systemen sind Schlüsselbereiche, die untrennbar mit der Energiewende verbunden sind und uns auch in Zukunft maßgeblich begleiten werden. Der Veränderungsdruck auf das Energiesystem ist immens und stellt die klassischen Grundstrukturen fundamental in Frage. Neue Akteure betreten den Markt und stellen sich die Frage nach der technischen, ökonomischen und sozialen Integration der erneuerbaren Energien in das Stromsystem.
Warum ist diese Studie so wichtig? Der Landkreis ist eine Energieregion und soll das auch zukünftig bleiben. Die Konzepterstellung verfolgt das Hauptziel, zukunftsweisende Empfehlungen für die Entwicklungen im Stromnetzausbau, der Einbindung von erneuerbaren Energien, der Wärmeversorgung sowie alternative Lösungen wie die Wasserstoffnutzung und -erzeugung zu erarbeiten. Diese Empfehlungen werden es uns ermöglichen, uns als Kreis zukunftsfähig auszurichten und Wege aufzuzeigen, wie wir die regionale Wirtschaft unterstützen können.
Trotz des bereits eingeschlagenen guten Weges im Bereich erneuerbarer Energien, der den Ausbau von Windkraft- und PV-Anlagen sowie das Repowering von Altanlagen in nahezu allen Gemeinden des Landkreises vorsieht, steht der Landkreis vor Herausforderungen. Die Planung und Umsetzung sind von den bestehenden Netzgegebenheiten abhängig, wodurch oft weite Wege bis zum nächsten Einspeisepunkt zurückgelegt werden müssen oder eine Einspeisung aufgrund von Überlastung gar nicht möglich ist. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist jedoch existenziell, um den Landkreis dauerhaft wettbewerbsfähig zu halten.
Gleichzeitig strebt der Kreis einen Mehrwert für die Kommunen an. Gemäß § 6 EEG können Städte und Gemeinden des Landkreises bis zu 6 Millionen Euro jährliche Einnahmen allein aus den bekannten EE-Projekten generieren. Hinzu kommen Fördermöglichkeiten und Ausgleichszahlungen. Nicht zuletzt profitieren die Bürgerinnen und Bürger von einer gesicherten Strom-, Wärme- und Energieversorgung.
Landrat Dr. Stephan Meyer: „Ich hoffe, dass das Energiegesamtkonzept einen wichtigen Grundstein legt und positive Veränderungen für unseren Landkreis bewirken kann. Eine zukunftsweisende Energiepolitik und nachhaltige Wertschöpfung bedeuten Lebensqualität für die gegenwärtigen und die zukünftigen Generationen. Das ist unser gemeinsames Ziel. Der Dank geht an die Vertreter von Fraunhofer IEG, BBH Consulting und der Hochschule Zittau/Görlitz für die Erstellung der Studie. Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die wir nur gemeinsam angehen können und für die wir starke Partner benötigen.“
Text und Bild: Landkreis Görlitz mit freundlicher Genehmigung
Die Gesamtstrategie für den Energie- und Netzausbau im Landkreis Görlitz ist unter https://www.sichtwechsel-zukunft.de/projekte veröffentlicht.