10. Februar 2017

Forscher aus Zittau - Speeddaten beim Science Match.

Forschungs-Speed-Dating in Dresden: 100 Spitzen-ForscherInnen stellten in je drei Minuten ihre neuesten Ergebnisse vor.

Science Match ist so etwas wie Speed-Dating, nur für Forscher. Zum ersten Mal lud der Tagesspiegel Berlin zu diesem Format nach Sachsen ein. 100 Spitzenleute aus der Forschung präsentierten vor 1000 Zuhörern ihre Idee. Das Spezielle daran sind die drei Minuten Redezeit. In knappster Zeit erhält man so einen Querschnittsüberblick über die sächsische Forschung, teilweise sogar der nationalen Spitzenforschung. Wenn ein renommierter Medienpartner und der Freistaat zu einem professionellen Programm einladen und mit höchster öffentlicher Präsenz zu rechnen ist, beugt man sich dem Drei-Minuten-Diktat. Mit in Dresden dabei waren zwei Professoren von der Hochschule Zittau/Görlitz.

Bonmot zu Beginn:

Was sagen deutsche Fachmessebesucher?: "Was kostet das?“

Der Sachse fragt: „Wie funktioniert das?“ So geht Sächsisch.

Nicht ohne Grund widmet der Freistaat dieser Veranstaltung höchste Aufmerksamkeit. Die sächsischen Universitäten und Hochschulen einschließlich der Forschungseinrichtungen sind die Zukunftstrümpfe Sachsens.

"Das ist ein Schaufenster für Sachsen, das ist ein Schaufenster aus Sachsen heraus“,

sagt Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), selbst Diplomingenieur für Konstruktion und Getriebetechnik.

"Wenn wir im globalen Wettbewerb mithalten wollen, muss es uns gelingen, den gesamten Prozess in Sachsen zu behalten: Von der Idee bis zur Serienfertigung."

Der anwesende Ministerpräsident spricht vom sächsischen Erfolg und macht Mut für die nächsten Jahre. Sebastian Turner, Gastgeber und "Tagesspiegel"-Herausgeber aus Berlin muss in seiner Begrüßungsrede bekennen,

"Er sei vermutlich der einzige hier anwesende Sozialwissenschaftler".

Ja, in Sachsen spielt sich Spitzenforschung vorrangig in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ab, einschließlich der Medizin. Das Musterland der deutschen Industrialisierung hat auch im Computerzeitalter die Nase vorn mit seinen Technischen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Aber auch die kleineren Hochschulen aus der Peripherie sind präsent. Von Wissenschaftsräumen spricht man übrigens nicht auf dem Podium. 

Mit dabei im begehrten ersten Rednerblock, Professor Tobias Zschunke und Professor Alexander Kratzsch. Beide präsentieren souverän ihr Forschungsthema dem interessierten Publikum. Auch die Zittau/Görlitzer Wissenschaften bleiben locker unter drei Minuten. Das Publikum fragt beim Meet-the-speakers nach. Man kennt sich, zumindest für einen Teil der Akteure trifft dies zu. Dank dem Science Match sind jedoch auch viele Neue mit dabei. Interessierte Studierende, Doktoranden, Journalisten, Politiker und Unternehmer, aber auch Konkurrenten.

Was von Zittau/Görlitz bleibt beim Science Match? Nicht nur eine Handskizze in der Powerpointpräsentation von Professor Tobias Zschunke 1. Denn die ist der Hingucker. Die kleine A-4-Handskizze mit Windrädern, Kollektoren, Wohnhäusern, Leitungen, Pumpen und Speichern ist zum Ende der Publikumsliebling im Netz. 

Prof. Kratzsch stellte die bisherigen Forschungsergebnisse des IPM mit Bezug zur intelligenten Integration thermischer Energiespeicheranlagen in thermischen Energieanlagen unterschiedlicher Nennleistung vor. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die VA THERESA im Zittauer Kraftwerkslabor. In den anschließenden Diskussionen zeigte sich das starke Interesse unterschiedlicher Akteure aus dem Freistaat Sachsen an den Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der thermischen Energiespeicherung.

Am Ende des Tages verabschiedet sich die Landeshauptstadt mit einem malerischen Abendrot. Was bringt der nächste Morgen? Ob die Zukunft für die 100 Forschenden Erfolg oder Misserfolg bringt, kann niemand vorhersagen. Fest steht aber, dass  zwei Projekte der Hochschule Zittau/Görlitz in der obersten Liga der sächsischen Spitzenforschung mitspielen. Nicht unwesentliche Frage eines Redners am Rande: "Bis Powerpoint kommt jeder, die Frage ist: Was kommt danach?“

Text: Frank Schneider

1 Prof. Dr.-Ing. habil. Tobias Zschunke sprach über "Die Vision vom dezentralen Speicherkraftwerk ohne Brennstoff".

2 THERESA heißt Thermische Energiespeicheranlage. Über ihre Flexibilisierung sprach Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch.

Foto: Prof. Dr.-Ing. habil. Tobias Zschunke
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