LaNDER³- Forschende entwickeln Technologien zur Umwandlung von CO2.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität sind neben der Reduktion bzw. Vermeidung von CO2-Emissionen auch Technologien zur Speicherung und Umwandlung des ausgestoßenem CO2 erforderlich. Solche Technologien können klimaschädliche Emissionen absorbieren.
Durch die Reform des EU-Emissionshandels und der schwierigen Rahmenbedingungen zur CO2-Speicherung in Deutschland, gewinnen CO2-Umwandlungstechnologien für die Industrie zudem bereits jetzt an Relevanz.
Technologien zur Umwandlung von CO2 in Methan oder Methanol werden bereits seit Längerem erforscht und entwickelt. Methan zur Aufbereitung zu Erdgas und Methanol als z.B. Treibstoff für Flugzeuge.
Ein weiterer Weg ist die Umwandlung von CO2 in festen Kohlenstoff. Dieser kann, alternativ zum fossilen Kohlenstoff, in der Industrie als Kohlenstoffquelle für Baustoffe, Füllstoffe oder Verbundwerkstoffe genutzt werden.
Allerdings gibt es dazu bisher kaum Technologien und Forschung.
Im kürzlich gestarteten Impulsprojekt Bioraffinerie, stoffliches Recycling, Energie und Kohlenstoff beschäftigen sich Forschende von LaNDER³ gemeinsam mit Partnerunternehmen innerhalb des Forschungsschwerpunktes Energie und Kohlenstoff deshalb genau damit.
Das Team forscht mit Hilfe einer an der Hochschule Zittau/Görlitz entwickelten SCCS-Anlage, einer deutschlandweit einzigartigen Anlage, in der aus CO2 fester Kohlenstoff entsteht. SCCS steht für Solid Carbon Capture Storage – Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in fester Form.
Der Forschungsschwerpunkt Energie und Kohlenstoff knüpft an die Forschung zum Wärmemanagement und Reaktordesign für den Sabatierprozess an, ein Forschungsprojekt von LaNDER³, das im Herbst 2022 endete. Dort beschäftigten sich die Forschenden mit der Umwandlung von CO2 in Methan, aber auch bereits mit der Umwandlung von CO2 in festen Kohlenstoff (wir berichteten). In diesem Projekt ist es dem Forschungsteam gelungen, eine bereits seit 1902 bekannte, aber bisher sehr energieintensive Methode zur Methangewinnung aus CO2 und Wasserstoff, zu optimieren. So konnte eine Technologie entwickelt werden, mit der bei gleichem Energieeinsatz mehr Methan aus CO2 und Wasserstoff gewonnen werden kann.
Bislang gibt es neben der an der Hochschule Zittau/Görlitz entwickelten Forschungsanlage deutschlandweit keine weitere Anlage, welche CO2 in festen Kohlenstoff umwandeln kann.
Darüber hinaus ist es unseren Forschenden gelungen, ein seit über 100 Jahren bekanntes, energieintensives Verfahren zur Herstellung von Methan aus CO2 und Wasserstoff energetisch wirtschaftlich zu optimieren.
In den kommenden zwei Jahren werden die Forschenden die Technologien zur Umwandlung von CO2 in Methan oder festen Kohlenstoff weiter optimieren. Hauptziel der Forschung ist es, beide Technologien wirtschaftlich und energieeffizient zu gestalten und damit für die Industrie zugänglich zu machen. Darüber hinaus will das Forschungsteam weitere Anwendungsgebiete für Methan und Kohlenstoff erschließen.
Das Oberlausitzer Energiesymposium 2023 & 32. Zittauer Energieseminar
bietet am 7. und 8. November 2023 eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zum Leitthema "Wasserstoff - ein Netzwerk der Zukunft"